Über mich
Ich war selbst Mal ganz schlecht darin, mich wahrzunehmen, geschweige denn zu regulieren. Ich hatte schon immer einen ganz guten „Kontakt“ zu meinem Körper, auch wenn ich das heute nicht mehr so nennen kann, denn ich war eher gut darin ihn zu kontrollieren. Ich war Tänzerin, seit ich denken kann und meinen Körper in verschiedene, schön aussehende Formen zu bringen, war nie ein Problem, denn ich bin sehr flexibel. Dabei habe ich meinen Körper schon früh, oft an seine Grenzen gebracht und nicht hingehört, wenn er ganz dringend nach einer Pause geschriehen hat. Habe schon früh häufig Knie- und Rückenschmerzen gehabt. Aber so wurden eben 1. Plätze auf Meisterschaften abgeräumt, so habe ich immer eine perfekte Figur gehalten und so wurde ich auch schon immer für meinen Körper und meine Körperhaltung bewundert. Kontrolle ist mein bester Freund gewesen, denn Kontrolle hatte ich über ne Menge, über mein Essverhalten, das schon im Alter von 12 Jahren von Diäten geprägt war. Über Sport, denn damit hatte ich Körperkontrolle. Ich habe also immer die Kontrolle darüber bewahrt, wie ich nach außen wirke. Selbst als meine Welt kurz zusammengebrochen ist als ich 2017 meinen eigenen Bruder nach seinem Motorradunfall beerdigen musste. Und mein Körper mich zum hinhören gezwungen hat, wollte ich die Kontrolle behalten. Ich musste auf biegen und brechen ein paar Tage nach der Beerdigung meines Bruders unbedingt alle meine Prüfungen im Sportstudium absolvieren, weil ich kann ja nicht die Kontrolle über mein Leben verlieren. Long Story Short (das ist übrigens einer meiner Lieblingsausdrücke). Das mit der Kontrolle hat nicht mehr funktioniert, denn ich hatte BlackOuts bei den einfachsten Bewegungsabfolgen, hatte Zitteranfälle und Schmerzen im Rücken während meiner Prüfungszeit.
Irgendwie bin ich dann auf Yoga gestoßen, habe mich Mal rausgenommen aus meinem gewohnten Umfeld, in dem ich den Jacobsweg gelaufen bin. Ich habe einen weg gefunden, der mich wieder mehr zu mir, meinem Körpergefühl und mehr ins Loslassen geführt hat. Yoga, Atmung und Entspannung – Loslassen auf körperlicher Ebene.
Ich würde sagen mir gelingt es heute Loszulassen, vor allem auf körperlicher Ebene und Kontrolle abzugeben, in dem ich auch auf mentaler Ebene mehr und mehr loslasse. Still a Work in progress, habe ich Wege für mich gefunden mehr ins lolassen und hingeben zu kommen und mir und meinem Körper das Geschenk der Entspannung zu machen.
Heute bringe ich Menschen bei, ein bisschen mehr die Kontrolle abzugeben und über Yoga, über Atmung und über Entspannung ins Spüren zu kommen. Ins Wahrnehmen zu kommen und wieder mehr dem Körper und dieser, in uns allen steckenden, weisen Stimme des Körpergefühls, auch Bauchgefühl oder Intuition genannt, zu lauschen. Denn ich bin überzeugt davon, diese Stimme weiß mehr, als wir je mit unserem Gehirn in einem Leben an Wissen anhäufen können.
